Roland-Koch-Institut: Syphilis-Erkrankungen nehmen zu

Von Katharina Cichosch
20. Juni 2012

Zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts fürchteten sich etliche Menschen vor der gefährlichen Syphilis-Erkrankung, die in erster Linie durch Sexualkontakte übertragen wird. Bis endlich ein wirksames Therapeutikum gefunden werden konnte - und die Krankheit weltweit eingedämmt.

Nichtsdestotrotz bleibt die Syphilis eine ernstzunehmende Erkrankung, die man keineswegs auf die leichte Schulter nehmen sollte. Umso erschreckender klingen jetzt die aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts: Nie zuvor seit Einführung des Infektionsschutzgesetzes hat es so viele Erkrankungen gegeben wie im Jahr 2011. Insgesamt 3698 Infektionen wurden demnach offiziell gemeldet. Ein Ende dieser Entwicklung ist jüngsten Infektionszahlen des begonnenen Jahres zu Folge offenbar nicht in Sicht.

Ein mit über 80% überwiegender Anteil der Syphilis-Infektionen ist dabei auf sexuelle Kontakte zwischen Männern zurückzuführen. Doch auch bei heterosexuellem Verkehr gab es insbesondere in den bundesdeutschen Großstädten einige Neuerkrankungen. Häufiger, ungeschützter Partnerwechsel wird allgemein als besonders förderlich für die Verbreitung von Syphilis genannt.