Rotavirus-Impfungen im Osten häufiger
Seit 2009 empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation allen Ländern die Rotavirus-Impfung
Wie eine Studie der Unikliniken Halle, Oxford und Leipzig ergab, wird im Osten Deutschlands, sprich in den neuen Bundesländern, öfter gegen das Durchfall-Virus Rotavirus geimpft. Einjährige Kinder werden hier dreimal so oft geimpft wie die Gleichaltrigen aus Westdeutschland. Lag die Impfrate letzten Jahres in
- Mecklenburg-Vorpommern,
- Sachsen-Anhalt,
- Sachsen,
- Brandenburg und
- Thüringen
bei rund 60 Prozent, wurden in den alten Bundesländer nur 20 Prozent der Säuglinge gegen Rotaviren geimpft.
Nutzen der Rotavirus-Impfung
Professor Doktor Volker Schuster von der Universitätsklinik in Leipzig führt dies auf die unterschiedlichen Empfehlungen hinsichtlich der Impfungen zurück. Im Osten wird die Rotavirus-Impfung seit 2008 bzw. 2009 empfohlen, in Westdeutschland fehlt eine solche Impfempfehlung bislang. Zahlen aus dem Robert-Koch-Institut ergeben, dass die Impfung effektiv ist, denn gerade in den neuen Bundesländern, in denen die Impfrate hoch ist, sank die Zahl der gemeldeten Durchfallerkrankung dieser Art stark.
Symptome der Infektion
Die Symptome einer solchen Infektion äußern sich in
- schweren Bauchschmerzen,
- Fieber,
- Erbrechen und
- starkem Durchfall.
Gerade für Säuglinge kann es dabei gefährlich werden, wenn zu viel Flüssigkeit verloren geht. Hier ist dann eine stationäre Behandlung im Krankenhaus mit einer Infusionstherapie nötig. Für die Prävention sind zwei Impfstoffe möglich, die im ersten Lebenshalbjahr in Form einer Schluckimpfung zwei- oder dreimal verabreicht werden.
Das Kosten-Nutzen-Verhältnis
Seit 2009 empfiehlt auch die Weltgesundheitsorganisation allen Ländern diese Impfung. Gerade für Entwicklungsländer sei dies wichtig, da hier mehr als eine halbe Million Kinder jährlich an den Folgen dieser Erkrankung sterben. Die Ständige Impfkommission aus Deutschland ist diesen Empfehlungen bislang nicht nachgekommen, da sich das Verhältnis von Kosten und Nutzen hier nicht lohnen. Dennoch zahlen einige Krankenkassen die Kosten für die Rotavirus-Impfung.
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