Rote Flecken vor Wut: Hautprobleme gehen oft mit psychischen Leiden einher

Bei der Behandlung von Hauterkrankungen auch mögliche psychische Probleme berücksichtigen

Von Nicole Freialdenhoven
23. Dezember 2014

Der Volksmund kennt viele Sprüche darüber, wie die Haut auf Ärger reagiert. Dass tatsächlich ein Zusammenhang zwischen psychischen Problemen und Hautkrankheiten besteht, konnte nun eine neue europäische Studie belegen, für die 3.600 Menschen in mehreren Ländern befragt wurden.

Demnach litten rund 29 Prozent der Hautkranken - also fast ein Drittel - auch unter psychischen Krankheiten. Bei einer Vergleichsgruppe ohne Hautprobleme waren es nur 16 Prozent. Unter den Hautkranken waren auch Depressionen, Ängste und sogar Selbstmordgedanken weit häufiger als in der Gruppe der Gesunden.

Mögliche psychische Ursachen in Behandlung mit einbeziehen

Die Universitätsklinik in Gießen, die an der Studie beteiligt war, rät daher dazu, bei chronischen Hauterkrankungen auch auf psychische Probleme zu achten und diese mit zu behandeln. So sei schon länger bekannt, dass Stress die Symptome von Neurodermitis verstärke und unterdrückte Wut Urtikaria auslösen könne.

Dabei reagiert die Haut überempfindlich auf Wärme, Licht, Wasser oder Druck und bildet rote Flecken oder Quaddeln. Schuld daran sind vermutlich Neuropeptide, Botenstoffe, die durch die Nervenbahnen wandern und in Organen - auch der Haut - Entzündungen auslösen können.