Rückwirkende Impfung kann Zahl von Cholera-Opfern reduzieren

Von Ralph Bauer
26. Januar 2011

Selbst nach dem Ausbruch der Cholera kann eine Impfung noch Wirkung zeigen. Diesen Schluss legen zwei Studien von Forschern des Internationalen Impfstoffinstituts (IVI) nahe, die in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul und in Vietnam durchgeführt wurden.

Dabei werteten die Wissenschaftler modellhaft die Daten der jüngsten Cholera-Ausbrüche in aller Welt aus. Ergebnis: Ausgehend von der Tatsache, dass 50 Prozent bis 70 Prozent der Fälle zwischen 10 und 33 Wochen nach dem ersten Ausbruch der Krankheit geimpft wurden, könnten Impfungen, die rückwirkend durchgeführt werden, immer noch eine "substanzielle Zahl von Fällen und Toten" verhindern. Dieser Befund wurde erhärtet durch eine weitere Studie in einem Cholera-Gebiet in Vietnam.

Vor drei Jahren schützte eine Schluckimpfung in Hanoi fast 76 Prozent der Patienten. Für die Bestätigung der Ergebnisse seien jedoch weitere Studien nötig.

Pro Jahr infizieren sich an dem Bakterium, welches zu extremem Durchfall und Erbrechen führt, nach Expertenschätzungen weltweit mehr als drei Millionen Menschen.