Russische Airlines mit Alkoholproblem: Schwarze Liste für Passagiere

Von Nicole Freialdenhoven
20. Februar 2013

Mit immer neuen Ideen versuchen die russischen Airlines ihre Probleme mit betrunkenen Passagieren an Bord in den Griff zu bekommen. Die größte Airline Aeroflot will nun durchsetzen, dass sie Passagiere, die auffällig geworden sind, in Zukunft nicht mehr mitnehmen müssen.

Der Generaldirektor von Aeroflot, ließ über Twitter verlauten, dass seine Airline eine schwarze Liste mit 1821 Passagieren führte, die schon einmal an Bord eines Fluges durch betrunkene Pöbeleien aufgefallen seien. Er schlug vor, dass diese Menschen in Zukunft keine Tickets mehr kaufen dürften.

Im russischen Parlament findet diese Idee durchaus Anhänger. Der Abgeordnete Pawel Krascheninnikow wies darauf hin, dass betrunkene Passagiere häufig ungeschoren davon kommen, obwohl aggressives Verhalten im Flugzeug mit bis zu zwölf Jahren Haft geahndet werden kann. Stattdessen heißt es dann vor Gericht häufig, "er habe die Höhenluft nicht vertragen" oder er habe doch nur "ein wenig zu viel" getrunken.

Sein Kollege Igor Barinow gab an, dass er selbst schon einmal mit Körperkraft gegen einen pöbelnden Passagier vorgehen musste, der auf einem Aeroflot-Flug ins Cockpit eindringen wollte und dabei die Flugbegleiter grob herumschubste.

Das Personal der Airlines steht den Passagieren über den Wolken hilflos gegenüber: Die Flugbegleiter können sie nicht am Trinken hindern, noch sie mit Gewalt zur Besinnung bringen.