Russische Polarforscher werden wegen früherem Tauwetter von Eisbrecher aus Polarmeer gerettet

Von Melanie Ruch
13. Juni 2013

Eigentlich sollten die russischen Polarforscher der Forschungsstation SP-40 noch bis zum Herbst im Polarmeer bleiben, doch wegen des früher einsetzenden Tauwetters beginnt die Eisscholle, auf der die Station installiert ist, zu schmelzen und wird rissig. Um die Forscher und ihre Ausrüstung zu retten, hat Russland eine teure Evakuierungsaktion gestartet.

Der atombetriebene Eisbrecher "Jamal" ist seit dem vergangenen Wochenende dabei, die insgesamt 16 Forscher, ihre Schlittenhunde und die wertvollen Forschungsanlagen per Transporthubschrauber von der Scholle aufzulesen. Bei der Aktion steht nicht nur das Leben der Forscher und der Verlust der Forschungsarbeiten auf dem Spiel, es droht auch eine Verseuchung des Meeres durch die Öle und Abfälle in der Station.

Rund 1,5 Millionen Euro kostet die Evakuierung in der Beaufortsee. Sobald alle Forscher und ihr Equipment eingesammelt sind, wird "Jamal" einen Teil der Forscher bei einer anderen Station auf der Inselgruppe Sewernaja Semlja absetzen, deren Eisscholle noch intakt sein soll.