Russland will Mastercard und Visa im Land halten - mit teuren Auflagen

Von Dörte Rösler
26. Mai 2014

Nach der Ankündigung einer "Putin-Card" strebt Russland nun doch eine weitere Zusammenarbeit mit den US-Kreditkartenfirmen Visa und Mastercard an. Allerdings unter hohen Auflagen.

Vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Sanktionen gegen Russland hatten beide Unternehmen im März kurzzeitig die Transaktionen für Kunden einiger russischer Banken eingestellt. Daraufhin erklärte Wladimir Putin, Russland brauche ein nationales Kreditkarten-System. Die Gründung einer eigenen Gesellschaft ist aber offenbar schwieriger als gedacht.

Mit einem neuen Gesetz will der Kreml die ausländischen Unternehmen nun stärker in die Pflicht nehmen. So sollen Visa und Mastercard ein Sonderkonto mit mehreren Hundert Millionen Dollar bei der russischen Zentralbank einrichten. Falls die Dienste nochmal ausgesetzt werden, könnte Moskau ein Viertel dieser Einlagen konfiszieren.

Beide Unternehmen fordern eine Reduzierung der Einlagenhöhe. Vor allem Visa beklagt die höheren Kosten. Derzeit arbeiten die Parteien an einem Kompromiss. Viel Zeit haben sie nicht: Das Gesetz soll am 1. Juli in Kraft treten.