Russlands Raumfahrt in der Kritik - Kosmonaut beklagt Rückständigkeit

Von Ingo Krüger
21. September 2012

Die russische Raumfahrt verliert immer mehr den Anschluss. Zwar sei sie zuverlässig, aber schon seit 20 Jahren gebe es keine Neuentwicklung, kritisierte der Kosmonaut Gennadi Padalka, der gerade erst von der Internationalen Raumstation ISS zurückgekehrt ist.

Die USA seien viel weiter, erklärte der 54-Jährige, der sich insgesamt schon 711 Tage im All aufgehalten hat. So habe die US-Raumfahrtbehörde NASA vor einigen Wochen den Rover "Curiosity" zum Mars gebracht.

Außerdem sei das russische Wohnmodul der ISS unbequemer und kleiner als das der NASA. Padalka forderte die Verantwortlichen von Roskosmos, der Raumfahrtbehörde der Russischen Föderation, auf, endlich technische Neuheiten zu entwickeln.

Seit mehr als 25 Jahren gelingt es Russland nicht, ein Raumschiff in den fernen Weltraum zu starten. An der Entwicklung einer neuen Generation von Trägerraketen arbeitet Roskosmos bereits seit fast zwei Jahrzehnten. Das private US-Raumfahrtunternehmen SpaceX benötigte für die Konstruktion des privaten Raumfrachters "Dragon" lediglich zehn Jahre.