Säuglinge reagieren schlechter auf Malaria-Impfstoff - Wirkung ist abgeschwächt

Von Cornelia Scherpe
13. November 2012

Besonders in den ärmeren Regionen der Welt ist die Malaria nach wie vor ein Problem. 655.00 Kinder und Erwachsene müssen schätzungsweise jedes Jahr versterben, da die Infektion nicht unter Kontrolle gebracht werden kann.

Aus diesem Grund ist der Einsatz von Impfstoffen so wichtig. Der aktuell am besten erforschte Impfstoff wird "RTS,S" genannt. Er wird in der Regel gut vertragen und kann viele Leben retten.

Die jüngste Studie brachte aber nun einen echten Minuspunkt zutage: Säuglinge reagieren nicht so gut wie ältere Kinder und Erwachsene. Bei ihnen setzt die erhoffte Wirkung zwar ein, doch sie ist schwächer.

Man hatte den Schutz bei Babys untersucht, die zwischen sechs Wochen und drei Monaten alt waren. Um die Ergebnisse zu vergleichen, sah man sich den Schutz bei Kindern zwischen fünf Monaten und 17 Monaten an. Fazit war, dass trotz Impfung die Rate der Erkrankungen bei den Jüngsten nur um 31 Prozent gesenkt werden konnte. Bei den älteren Kindern sank die Gefahr wenigstens um 56 Prozent.

Die Erkenntnis stellt durchaus einen Dämpfer der Forschung da. Zwar kann man mit RTS,S viele Leben retten, doch es sind gerade die Säuglinge, deren Malariainfektion oft tödlich verläuft und ausgerechnet sie sprechen schlechter auf den Wirkstoff an.

Dennoch lohnt sich das Impfen, um die Chancen für jeden individuell zu erhöhen. Nebenwirkungen sind kaum zu erwarten. Bei 4.358 in der Studie geimpften Kindern kam es nur vier Mal zu Komplikationen.