Schädlicher Einfluss der Medien: Schon Kleinkinder sind dem Markenwahn ausgesetzt

Von Nicole Freialdenhoven
5. September 2014

Dass sich Teenager meist über Statussymbole und bestimmte angesagte Kleidungsmarken identifizieren ist nicht neu: Schon vor Jahrzehnten war nur "cool", wer sich Sweatshirts mit Marc O'Polo in riesigen Lettern oder Pullover von Benetton leisten konnte. Heute hat der Markenwahn jedoch sogar schon Kindergartenkinder fest im Griff: Ohne Hello Kitty oder Spiderman lässt sich so manches Kleinkind nicht mehr bei Gleichaltrigen blicken.

Experten meinen: Fernsehwerbung ist schuld

Als Schuldige machen Sozialwissenschaftler vor allem die Medien aus: Studien ergaben, dass Kinder, die täglich Fernsehwerbung sehen, weit markenfixierter sind als Kinder, die nur Sendungen ohne Werbung sehen. Psychologie spiele dabei eine wichtige Rolle: Bestimmte Marken transportieren einen Lifestyle, der als erstrebenswert gilt. Das war zwar früher schon bei Coca-Cola & Co. genauso, doch heute muss es dann unbedingt ein iPhone sein oder sagenhaft teure Turnschuhe.

Eltern haben auch in Sachen Konsumverhalten eine Vorbildfunktion

Eltern sollten sich hier ihrer Vorbildfunktion bewusst sein, raten Experten: Sind sie selbst marken- und konsumorientiert und kaufen "auf Pump" das allerneuste Fernsehgerät oder das neueste iPad-Modell, werden es ihnen die Kinder nachtun. Auch sollten Eltern ihren Kindern nicht einfach jeden Konsumwunsch erfüllen, sondern sie schon früh an regelmäßiges Taschengeld gewöhnen, mit dem sie wirtschaften lernen müssen. Nur so lernen sie den Wert des Geldes zu schätzen.