Scheidenpilz als Fehldiagnose?

Bei Verdacht auf Scheidenpilz bakterielle Vaginose vom Arzt ausschließen lassen

Von Viola Reinhardt
9. November 2009

Die bakterielle Vaginose ist eine der häufigsten Gründe, wenn Frauen vaginale Beschwerden haben. Rund jede zehnte Frau im Alter zwischen 15 und 55 Jahren erkrankt allein in Deutschland daran.

Oftmals jedoch wird anstatt einer vorhandenen bakteriellen Vaginose ein Scheidenpilz (Candida albicans) diagnostiziert, wobei erstere etwa doppelt so häufig auftritt wie der Scheidenpilz. Ausgelöst wird eine bakterielle Vaginose aufgrund der Tatsache, dass die Milchsäurebakterien in der Vagina in ein Ungleichgewicht geraten sind und somit der bakteriellen Vaginose einen wahren Nährboden bereitet.

Warum eine Untersuchung so wichtig ist

Viele Frauen haben oft keinerlei Symptome der Erkrankung, andere dagegen können einen weißlich-grauen Ausfluss an sich feststellen, der zudem nach Fisch riecht. Unbehandelt sollte solch eine bakterielle Vaginose nicht bleiben, da das Risiko besteht, dass die Bakterien in den oberen Genitalbereich wandern und unter Umständen sogar eine Unfruchtbarkeit auslösen können.

Im Besonderen sollten auch Schwangere nicht mit einer Untersuchung zögern, da die Bakterien durchaus frühzeitige Wehen auslösen können. Etwa 70% der betroffenen Frauen gehen allerdings von einem Scheidenpilz aus, der jedoch mit Rötungen, Juckreiz und gelb-weißen Ausfluss einhergeht und behandeln sich im Alleingang mit rezeptfreien Medikamenten.

Da jedoch eine Vaginose mit Antibiotika behandelt werden muss, sowie der Gabe von bestimmten Scheidentabletten, um wieder ein gesundes Milieu zu schaffen, sollte man bei den genannten Symptomen einen Gynäkologen aufsuchen.