Schilddrüsenleiden betreffen oft auch die Augen

Von Cornelia Scherpe
27. Juni 2012

Viele Menschen mit einer Schilddrüsenerkrankung haben nicht nur mit der Drüse an sich zu kämpfen, sondern auch mit Folgeerkrankungen. So kommt es schnell zu Problemen mit den Augen. Eine recht häufig auftretende Folge ist die sogenannte "endokrine Orbitophatie". Hierbei treten die Augäpfel sehr weit aus den Höhlen, was nicht nur unschön aussieht, sondern auch sehr unangenehm ist. Das Augenleiden tritt meist bei Menschen mit dem Morbus-Basedow-Erkrankung auf, also bei Patienten mit einer Schilddrüsenüberfunktion.

Die Augen können jedoch auch leiden, wenn eine Hashimoto Thyreoiditis vorliegt. Hierbei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der im Menschen Antikörper gegen das eigene Gewebe gebildet werden. In diesem Fall wird die Schilddrüse angegriffen, was in erster Linie zu einer Störung im Hormonhaushalt führt. Die Schilddrüse kann das lebenswichtige Thyroxin oft nicht mehr in ausreichenden Mengen bilden.

Doch auch die Augenmuskeln werden angegriffen, was bei Betroffenen zu leicht hervortretenden Augen und zu einer oft geröteten Bindehaut führt. Ebenso sind tränende Augen und eine Schädigung der Hornhaut möglich. Doppelbildwahrnehmung oder Schmerzen beim Bewegen der Augäpfel sind öfter schon diagnostiziert worden und auch nichtkorrigierbare Schäden am Sehnerv selbst.

Menschen mit bekannten Schilddrüsenleiden sollten daher regelmäßig Kontrolluntersuchungen beim Augenarzt wahrnehmen und bei Symptomen auch kurzfristig vorstellig werden.