Schildkröten sind kein perfektes Haustier: Sie können gefährliche Krankheiten übertragen

Von Ingrid Neufeld
9. Januar 2014

Wer das perfekte Haustier sucht, kommt häufig auf eine Schildkröte. Sie muss nicht Gassi geführt werden, macht keine Geräusche, beißt nicht und frisst wenig. Im Winter schläft sie sogar, so dass sich niemand darum kümmern muss.

Hirnhautentzündung und Salmonellose drohen

Französische Forscher machen Eltern darauf aufmerksam, dass Schildkröten keineswegs das perfekte Haustier für Kleinkinder sind. Eidechsen, Schlangen, Reptilien und auch Schildkröten können Auslöser für schwere Infektionskrankheiten sein, die sogar mit dem Tod enden können. So sind sie Überträger für Hirnhautentzündungen, oder Salmonellose.

Übertragung durch Reptilien

Für ihre Ergebnisse zogen die Forscher 66 Studien aus 20 Jahren heran. Dazu wurden 77 Kleinkinder untersucht, die sich Infektionen über Reptilien zugezogen hatten. Drei Kinder, von denen zwei an Salmonellose und ein Baby an einer Hirnhautentzündung erkrankt waren, starben schließlich.

Die Überträger waren Schildkröten, oder Leguane. Manchmal gab es auch Schlangen oder andere Reptilien. Jedes zweite dieser Tiere hat entsprechende Bakterien in sich. Oftmals überleben sie über Wochen hindurch.

Auch indirekte Übertragung möglich

Die Übertragung geschieht auch indirekt, beispielsweise, wenn Eltern das Tier berührt hatten und danach ihr Kind.

Viele Länder warnen vor den Gefahren dieser Tierhaltung, wie Großbritannien, USA und Kanada. In Deutschland und Frankreich haben die Behörden bisher die Tiere nicht als gefährlich eingestuft.