Schlafapnoe behandeln lassen: Eintritt einer Demenz wird um Jahre herausgezögert

Studie zeigt, wie wichtig die rechtzeitige und konsequente Therapie einer Schlafapnoe ist

Von Cornelia Scherpe
21. Mai 2015

Menschen, die an einer Schlafapnoe leiden, haben in der Nacht immer wieder Aussetzer in der Atmung. Das führt nicht nur insgesamt zu einer schlechten Schlafqualität, sondern kann auch das Gehirn beschädigen. Werden die Nerven immer wieder mit Sauerstoff unterversorgt, sterben mehr und mehr Zellen ab. Was zunächst noch keine großen Probleme macht, summiert sich jedoch mit der Zeit.

Schlafapnoe und Demenzrisiko

Eine aktuelle Studie hat dabei ermittelt, dass durch eine unbehandelten Schlafapnoe das Risiko auf eine frühe Demenz stark steigt. Wird dagegen mittels nächtlicher Beatmung die Versorgung des Gehirns sichergestellt, kann das eintreten einer Demenz um gute zehn Jahre nach hinten verschoben werden.

Das Ergebnis stammt aus einer Untersuchung mit rund 2.500 Teilnehmern, die zunächst ein ganz anderes Ziel hatte. Alle Senioren der Studie sollten durch Tests und Untersuchungen zeigen, wie der Übergang eines gesunden Gehirns zu beginnender Demenz aussieht. Daraus wollte man neue Schlüsse über die Gehirnfunktion und die Entstehung von Demenz ziehen. Dabei zeigte sich bei 700 der Teilnehmer eine bestehende Schlafapnoe, die in der Mehrheit der Fälle nicht durch eine nächtliche Beatmung therapiert wurde.

Wichtigkeit der Therapie

Die Forscher untersuchten nun, wer bereits Anzeichen einer Demenz hatte und in welchem Alter die geistigen Defizite das erste Mal auftraten. Dabei zeigte sich ein klarer Unterschied zwischen Schlafapnoe-Patienten und jenen ohne nächtliche Atemaussetzer. Im Schnitt waren Schlafapnoe-Betroffene gerade einmal 74 Jahr alt, wenn die Demenz begann. Gesunde Menschen liegen dagegen durchschnittlich bei 84 Jahren.

Allerdings zeigte sich auch, dass jene Schlafapnoe-Patienten mit nächtlicher Beatmung den Nachteil ihrer übrigen Leidensgenossen nicht teilten. Bei ihnen verschob sich der Zeitpunkt der Demenzdiagnose wieder auf 84 Jahre. Das zeigt, wie wichtig die konsequente Therapie einer Schlafapnoe ist.