Schlaffer Handschlag ist gefährlich: Greifkraft der Hand kann Herzinfarktrisiko analysieren

Der schlaffe Händedruck des Gegenübers könnte auf ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt hinweisen

Von Nicole Freialdenhoven
19. Mai 2015

Jeder kennt die Situation: Beim Händeschütteln wirkt die Hand des Gegenübers manchmal wie ein feuchter Waschlappen, manchmal wie ein schmerzhafter Schraubstock. Forscher aus Kanada glauben nun, dass die Kraft des Händedrucks viel über das potenzielle Herzinfarktrisiko aussagt.

Schlaffer Händedruck spricht für höheres Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko

Die Mediziner der Hamilton University in Ontario untersuchten die Daten von insgesamt 140.000 Patienten zwischen 35 und 70 Jahren aus insgesamt 17 verschiedenen Ländern, die über einen Zeitraum von vier Jahren beobachtet wurden. Die Studienteilnehmer wurden in regelmäßigen Abständen gebeten, ihre Greifkraft zu beweisen, indem sie ein spezielles Gerät umfassen sollten.

Dabei beobachteten die Forscher, dass eine um fünf Kilogramm geringere Greifkraft das Sterberisiko um 16 Prozent erhöhte. Ein schlaffer Händedruck ließ das Herzinfarktrisiko um sieben Prozent und das Schlaganfallrisiko um neun Prozent steigen. Andere Faktoren wie

hatten dagegen keinen Einfluss auf die Festigkeit des Händedrucks.

Händedrucktest als kostengünstiges Mittel zum Feststellen gesundheitlicher Probleme

Die kanadischen Forscher haben derzeit noch keine Erklärung, wie die Muskelkraft im Arm mit potenziellen Herzproblemen zusammenhängt. Dennoch glauben sie, dass der einfache und kostengünstige Händedrucktest in Zukunft ein sinnvolles Mittel sein kann um bislang unentdeckte Gesundheitsprobleme aufzuspüren und das Risiko von Herz-Kreislauf-Problemen zu bewerten.