Schlaflose Nächte im hohen Alter. Das Gehirn ist Schuld

Von Nicole Freialdenhoven
26. August 2014

Mit zunehmendem Alter benötigen die Menschen meist weniger Schlaf als früher. Allerdings schlafen Senioren nicht kürzer um dann erholt morgens früh aufzustehen. Sie leiden häufig unter Einschlafstörungen oder wachen extrem früh auf und können dann nicht mehr einschlafen. Wissenschaftler kamen den Ursachen für dieses Phänomen nun in einer Studie auf die Spur: Sie fanden heraus, dass der Verlust von Nervenzellen im Intermediate Nucleus, einer speziellen Region im menschlichen Gehirn, entscheidenden Einfluss auf die Schlafqualität hatte.

Die Forscher der Universität Toronto hatten dazu die Gehirne von 45 Menschen im Durchschnittsalter von 89 Jahren untersucht, die zuvor am Rush Memory and Ageing Project teilgenommen hatten und mittlerweile verstorben waren. Die Teilnehmer hatten für das Projekt alle zwei Jahre zehn Tage lang einen Bewegungsmelder getragen, mit dessen Hilfe die Forscher u.a. auch den Schlaf überwachen konnten.

Auf die Anzahl der Neuronen im Intermediate Nucleus kommt es an

In der Autopsie der Gehirne stellte sich nun heraus, dass die Teilnehmer mit mehr als 6000 Neuronen im Intermediate Nucleus zu Lebzeiten besser geschlafen hatten als die Teilnehmer mit weniger als 3000 Neuronen. Diese hatten weniger als 40 Prozent ihrer Gesamtruhephase tatsächlich schlafend verbracht. Die Forscher hoffen, dass sich aus ihren Erkenntnissen nun neue Therapieansätze entwickeln lassen, um die Schlaflosigkeit im hohen Alter besser in den Griff zu bekommen.