Schlafmangel beeinflusst die Genaktivität - so bleiben Sie trotz nächtlichem TV-Marathon fit

Von Dörte Rösler
20. Juni 2014

Die Fußball-WM in Brasilien ist nicht nur ein Härtetest für die Spieler - auch wer nachts vor dem TV seine Lieblingsmannschaft anfeuert, steht unter Stress. Wenn die letzte Partie gegen Mitternacht beginnt, ist der Organismus längst auf Schlummern eingestellt.

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass bereits nach einer Woche mit nur sechs Stunden Schlaf die Gen-Aktivität verändert wird. Typische Folgen sind Konzentrationsstörungen und eine verzögerte Regeneration des Körpers. Bei monotonen Tätigkeiten wie Autofahren schaltet das Gehirn unbemerkt ab.

Vorschlafen bringt nichts

In der Theorie klingt es clever: man legt sich nach der Arbeit ein Stündchen aufs Ohr und kann dann in der Nacht länger wach bleiben. So rechnet der Körper aber nicht. Ein Nickerchen am frühen Abend bringt den Schlaf-Wach-Rhythmus so aus der Balance, dass man sich später schlaflos im Bett wälzt.

Allerdings: wenn sich nach zwei kurzen Nächten die Müdigkeit meldet, kann ein Power Nap um die Mittagszeit wahre Wunder wirken. Länger als 20 Minuten darf der Schlummer allerdings nicht dauern, sonst fühlt man sich danach weniger erholt als vorher.

Fit trotz Müdigkeit

Die Rezepte gegen morgendliche Müdigkeit sind einfach: kalt duschen und helles Tageslicht hereinlassen. Besser ist es noch, sich an der frischen Luft zu bewegen. Ein kurzer Sprint zum Bus weckt den Körper aus seinem Ruhemodus auf. Tagsüber helfen die Klassiker Cola und Kaffee.

Am größten ist der Kick für diejenigen, die sonst nur wenig Koffein zu sich nehmen. Magnesium, Aspirin oder Vitamin C haben laut medizinischer Studien keinen Einfluss auf die Wachheit.

Alkohol addiert negative Effekte

Gegen ein Bierchen am Abend ist nicht einzuwenden. Wer bereits ein Schlafdefizit mit sich herumschleppt, sollte es allerdings bei einer Flasche belassen.

Kommen Alkohol und Übermüdung zusammen addieren sich die negativen Effekte und der anschließende Schlaf wird wenig erholsam. Hohe Promillezahlen verkürzen die REM-Phasen und erschweren dadurch die Regeneration.