Schlafstörungen als Symptom: Die Probleme müssen stärker bei Diagnosen berücksichtigt werden

Von Cornelia Scherpe
13. Juni 2013

Jeder Mensch kennt es: Die eine Nacht schläft man wie ein Baby und die nächste kann man kaum einschlafen, wacht ständig auf oder fühlt sich einfach am nächsten Morgen wie gerädert. Es ist durchaus normal, dass man hin und wieder eine schlechte Nacht hat. Bedenklich wird dies nur, wenn die Schlafstörungen regelmäßig auftreten. Dies ist Statistiken zufolge bei rund zehn Prozent der Menschen hierzulande der Fall. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand an einer Schlafstörung leidet, steigt mit der Zunahme des Alters.

Bei immer wiederkehrenden Schlafproblemen ist es denkbar, dass es sich um ein Symptom handelt und eine bisher nicht erkannte und daher unbehandelte Ursache zugrunde liegt. Doch noch viel zu selten, werden Schlafstörungen bei der Diagnose von Krankheiten berücksichtigt. Auf diesen Missstand haben Forscher jüngst wieder hingewiesen.

Die Probleme können zum Beispiel auf eine neurologische Krankheit hinweisen. Funktioniert das Gehirn nicht normal, so können die einzelnen Schlafphasen nicht normal durchlaufen werden. So wurde vor einiger Zeit klar, dass Probleme beim Schlafen ein erstes Zeichen für Parkinson sein können. Auch Demenz wird bereits mit diesem Symptom in Verbindung gebracht. Ein Neurologe sollte daher eventuelle Grunderkrankungen aufspüren oder ausschließen.

Es können natürlich auch andere Leiden bestehen. Chronischer Stress ist beispielsweise ebenso denkbar wie ein Burnout oder eine unbehandelte Angststörung. Es sei daher extrem wichtig, dass es in Zukunft zu einer besseren Zusammenarbeit der Ärzte kommt und auch der Hausarzt die Meldungen von Schlafstörungen seiner Patienten ernster nimmt. Jede anhaltende Minderung des Nachtschlafs solle genauer betrachtet und nicht einfach mit Medikamenten unterdrückt werden.