Schlafstörungen bei älteren Menschen: Sind Schlafmittel schuld an Stürzen?

Von Laura Busch
20. März 2013

Mit einer breit angelegten Kohortenstudie haben Wissenschaftler um Dr. Sarah Berry von der Harvard Medical School im US-Amerikanischen Boston versucht herauszufinden, ob Schlafmittel Stürze bei Senioren befördern.

In vielen Alten- und Pflegeheimen werden Schlafstörungen mit entsprechenden Medikamenten behandelt. In der Regel werden dafür sogenannte Benzodiazepin-Rezeptoragonisten genutzt, heutzutage sind das meist Zolpidem, Zopiclon oder Zaleplon. Sie haben den Vorteil, dass sie weniger benebeln, als die früher genutzten Medikamente. Dennoch kann es unter ihrem Einfluss zu Stürzen kommen.

Die Forscher werteten nun Daten von insgesamt 15.000 Patienten aus, die in einem entsprechenden Heim lebten und eine Hüftfraktur aufwiesen. 11 Prozent derjenigen hatten in den 21 Wochen davor derartige Medikamente bekommen. Die Auswertung erfolgte in mehreren Stufen. Insgesamt decken sich die Daten mit zuvor durchgeführten Erhebungen.

Es ist den Forschern zufolge nicht klar unterscheidbar, ob Schlafmittel eher zu Stürzen führen als die Schlafstörung selbst. Experten gehen davon aus, dass es in den meisten Fällen günstiger ist, die Schlafstörung zu behandeln, da sich so auch generell das Wohlsein steigern lässt.

Das Sturzrisiko steigt außerdem auch mit der Schwere der kognitiven Einschränkungen. Somit muss in der Regel von Fall zu Fall entschieden werden.