Schlafstörungen nach Krebstherapie: spezielle Lichttherapie kann helfen

An den Augen durchgeführte Lichttherapie konnte in Studie Erfolge bei der Behandlung von Schlafproblemen erzielen

Von Cornelia Scherpe
31. Januar 2018

Viele Patienten, die ihren Krebs durch eine Therapie besiegen konnten, leiden auch Monate und Jahre später noch an Schlafproblemen. Sie können nur schwer einschlafen, wachen in der Nacht öfter auf und fühlen sich allgemein geschwächt am Morgen. Die Gründe dafür sind ein Zusammenspiel aus mehreren Faktoren. Folgen der eigentlichen Therapie fallen mit Zukunftsängsten zusammen. Eine schonende Methode, den Betroffenen auf lange Sicht eine bessere Nachtruhe zu ermöglichen, ist offenbar die Lichttherapie.

Natürlicher Schlafrhythmus dank Lichtbox

Für diese Behandlung bedarf es nur eines kleinen Gerätes, das wie ein Monitor aussieht und Licht abgibt. Der Patient sitzt vor dieser Lichtbox und blickt hinein, sodass die Strahlen auf die Netzhäute der Augen fallen. Die Rezeptoren in der Retina nehmen das Licht auf und es wird im Gehirn der Nucleus suprachiasmaticus stimuliert. Durch diese Anregung wird bei täglicher Verwendung ein natürlicher Schlafrhythmus aufgebaut. Zumindest gelang dies bereits bei körperlich gesunden Menschen, die über längere Zeit über Schlafprobleme klagten.

Studie zur Lichttherapie bei krebsbedingten Schlafstörungen

Ob auch ehemalige Krebspatienten von der Lichttherapie profitieren, wollte eine aktuelle Studie wissen und lud 54 Frauen und Männer nach erfolgreicher Krebsbehandlung ein. Alle litten an Schlafstörungen und erklärten sich bereit, jeden Morgen für 30 Minuten eine Lichttherapie durchzuführen. Bei der Hälfte wurden die für die Stimulierung notwendigen 1.350 Lux eingestellt. Die Kontrollgruppe sah hingegen nur in ein schwaches Rotlicht mit weniger als 50 Lux.

Das Ergebnis: Nach einem Monat litt kein einziger Patient der ersten Gruppe noch an Schlafstörungen. In der Kontrollgruppe berichteten nur 45 Prozent über eine Besserung ihrer Beschwerden. Das spricht dafür, dass die Wirkung nicht nur auf einem Placeboeffekt beruht. Hinzu kommt, dass die Länge der Schlafzeit pro Nacht kontinuierlich mit dem Gebrauch der Lichtbox stieg.

Da bislang keine Nebenwirkungen der Lichttherapie bekannt sind, stellt sie einen lohnenswerten Versuch bei Schlafstörungen dar, so das Fazit der Studie.