Schlanksein liegt teilweise in den Genen

Unterschiedlich Gene wirken sich nur zum Teil auf die Figur aus - Lebensstil ist wichtiger

Von Cornelia Scherpe
7. Oktober 2015

Es gibt viele Klischees über Völkergruppen. Dazu zählt auch die Ansicht, dass

  • Menschen in Nordeuropa eher groß gewachsen und schlank sind und
  • Südeuropäer deutlich kleiner und oft gedrungener sind.

Mehrere Studien zu diesem Thema zeigen inzwischen, dass zumindest teilweise dieser Gedanke tatsächlich stimmt.

Eine aktuelle Studie konzentrierte sich auf die Körpergröße in Zusammenhang mit dem Body-Mass-Index (BMI) und untersuchten 9.416 Freiwillige. Gruppiert nach der Herkunft (insgesamt 14 verschiedene EU-Länder) zeigte die abschließende Statistiken eindeutig, dass die Menschen im Norden eher groß sind.

Doch liegt das wirklich an den Genen?

Die Forscher gingen noch einen Schritt weiter und führten bei allen Teilnehmern eine Genomanalyse durch. Sie fanden dabei in der Tat diverse Gene, die sich auf die Körperlänge und auf den BMI auswirken und die je nach Land in anderen Varianten vorlagen. Der Einfluss der Gene ist allerdings nicht größer als der Einfluss des Lebenswandels. Insgesamt beeinflussen die regional verschiedenen Genvarianten

  • zu 24 Prozent die Körpergröße und
  • nur zu acht Prozent den BMI.

Der individuelle Lebenswandel macht den Unterschied

Das bedeutet im Umkehrschluss, dass der persönliche Lebensstil den Großteil ausmacht. Dabei prägt das Elternhaus und der jeweilige Kulturkreis ganz entscheidend, wie die Figur am Ende aussieht.

Ein gutes Beispiel hierfür sind die Menschen in Irland. Anhand ihrer Gene neigen sie eher zu einem niedrigem BMI und wären damit überwiegend schlank. Schaut man auf die Daten, sind die untersuchten Männer und Frauen aber weiter oben auf der BMI-Skala. Grund hierfür ist die deftige Ernährung, mit der Kinder bereits groß werden.