Schlechte Gewohnheiten ablegen - im Urlaub gelingt es leichter

Von Dörte Rösler
28. Juli 2014

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier - fast die Hälfte unserer alltäglichen Handlungen laufen immer nach dem gleichen Schema ab. Das schafft Sicherheit und Stabilität, wir nehmen die Abläufe oft nicht einmal mehr bewusst wahr.

Wenn der Griff zur Schokolade oder das Sofahocken zur Gewohnheit werden, ist jedoch Abhilfe nötig. Am leichtesten gelingen Änderungen im Urlaub.

Raus aus dem Trott

Auf Reisen müssen wir vertraute Muster zwangsläufig ablegen und wieder bewusst vergegenwärtigen, was wir tun. Das mag verunsichernd sein, die ungewohnten Abläufe sind jedoch eine Chance, uns innerlich neu auszurichten und manche schlechte Angewohnheit abzulegen.

Die Urlaubszeit hat außerdem noch einen weiteren Vorteil: Wenn der Stress nachlässt, sinken auch der Cortisolspiegel und die Konzentration von Noradrenalin im Blut. Dadurch werden genau diejenigen Bereiche im Gehirn befreit, die für reflektiertes Nachdenken zuständig sind. Während im gestressten Gehirn die Basalganglien die Kontrolle übernehmen und alles nach bewährten Mustern ablaufen lassen, ist ein entspannter Geist offener für Veränderungen.

Konkrete Projekte planen

Allgemeine Vorsätze verpuffen meist schnell. Wer sein Leben ändern möchte, kommt mit konkreten und kurzfristigen Zielen weiter. Etwa: Diese Woche setze ich mich jeden Tag auf das Fahrrad. Oder: Vor dem Frühstück mache ich 20 Minuten Gymnastik.

Nach ein paar Wiederholungen schleifen sich die neuen Verhaltensmuster ein - und die Basalganglien übernehmen die Ablaufe in ihr automatisches Repertoire.

Nicht zu viel auf einmal

Wer den richtigen Zeitpunkt für eine Lebensänderung wählt, kann auch jahrelange schlechte Gewohnheiten ablegen. Zu viel sollte man aber nicht gleichzeitig anpacken. Sonst entsteht wieder Stress, der das reflektierende System im Gehirn beeinträchtigt.