Schlechte Konzentration und Unruhe bei Kindern muss nicht an ADHS liegen

Von Laura Busch
6. Mai 2010

Vom Aufmerksamkeitsdefizit- beziehungsweise Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) spricht man bei Kindern, wenn sie sich schlecht konzentrieren können und impulsives Verhalten an den Tag legen. Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat in einer Umfrage mit deutschen Eltern jetzt herausgefunden, dass rund 7 Prozent der Befragten glauben, ihr Kind leide an ADHS. Experten zufolge sind es jedoch sehr viel weniger betroffene Kinder.

"Nicht alles was auffällig ist, muss auch krankhaft sein", warnt der Psychologe Johannes Klüsener angesichts dieser elterlichen Einschätzungen. Viele Kinder bewegen sich heutzutage deutlich zu wenig, treffen sich kaum noch mit Freunden und verbringen ihre Freizeit vor dem Computer oder dem Fernseher. Angesichts dessen ist es nicht verwunderlich, wenn Kinder Konzentrations-Schwierigkeiten haben oder unruhig sind.

ADHS dürfe nicht als Ausrede gelten, wenn Kinder anstrengend seien, betonte Klüsener. Bevor Eltern also darüber nachdenken, ihren Sprösslingen Psychopharmaka verschreiben zu lassen, sollten sie versuchen, beispielsweise mehr Sport in den Alltag zu integrieren.