Schlümpfe angeblich verkappte Nazis

Buchautor Antoine Bueno behauptet, die Schlümpfe seien durchdrungen von Nazismus

Von Thorsten Poppe
16. Mai 2011

Was da aus Frankreich nach Deutschland rüber schwappt, klingt erst einmal mehr als verwunderlich. So behauptet Buchautor Antoine Bueno in seinem neuen Buch "Le Petit Livre Bleu", dass die Gesellschaft der niedlichen blauen Waldbewohner durchdrungen von Stalinismus und Nazismus sei und geradezu eine totalitäre Gesellschaftsform. Papa Schlumpf wäre mit seinem autoritären Gehabe der Schlimmste von allen.

Darüber hinaus bekommt es Schlumpfine mit ihren germanischen Zöpfen als arisches Vorbild ab, der Gegenspieler der Schlümpfe Gargamel gleiche daneben einer antisemitischen Karikatur. Als vollkommen aus der Luft gegriffen bezeichnet der Sohn von Schlümpfe-Zeichner Peyo, Thierry Culliford, diese Vorwürfe.

Vorwürfe wundern Thierry Culliford nicht

Sein Vater wäre vollkommen unpolitisch gewesen und hätte ja sogar den zweiten Weltkrieg miterleben müssen. Aber es wundert ihn nicht sonderlich, denn die Schlümpfe wären in Ihrer Geschichte ja schon alles gewesen: Mal Kommunisten, mal Homosexuelle und jetzt halt Rassisten.

Erstmals tauchten die Comicfiguren Ende der 50ziger Jahre im Comic "Johann und Pfiffikus" aus Belgien auf. Damals noch als reine Nebenfiguren. Ihr Schaffer Pierre Culliford alias Peyo widmete ihnen dann im Laufe der Jahre eine eigene Reihe, der sie europaweit bekannt machte.