Schluss mit den Zigaretten - sinnvolle Argumente überzeugen Raucher eher als originelle Kampagnen

Von Cornelia Scherpe
29. April 2013

Mit dem Rauchen aufzuhören fällt vielen Menschen schwer und selbst wer einige Zeit Ex-Raucher war, kann relativ schnell einen Rückfall erleiden. Das Problem liegt in der Willensstärke der Betroffenen und die kann durch Entzugssymptome schwer auf die Probe gestellt werden. Dennoch schaffen es manche schneller als andere.

Ein Grund dafür liegt in der Art, wie sie sich selbst psychisch vom Aufhören überzeugt haben. Forscher haben herausgefunden, dass ein Raucher weniger auf der emotionalen Ebene angesprochen werden sollte und mehr mit logischen Argumenten gegen das Rauchen konfrontiert werden muss. Kampagnen für einen Rauchstopp sollten also weniger auf bunte Bilder und originelle Sprüche setzen und mehr sinnvolle Informationen bringen. Bisher gingen viele Psychologen aber davon aus, dass es genau andersherum ist.

Die Forscher arbeiteten mit 71 Rauchern, die vom Nikotin wegkommen wollten. Man zeigte ihnen diverse Videos, mit denen Menschen vom Rauchstopp überzeugt werden sollen. Die eine Gruppe sah nur jene, bei denen die Originalität und Emotionalität im Vordergrund stand und den anderen wurden Clips gezeigt, bei welchen logische Argumentationsketten vorgebracht wurden.

Mittels MRT wurden alle Probanden während des Schauens untersucht. Die logischen Clips aktivierten den präfontalen Cortex mehr als die übrigen Clips. Genau in diesem Areal sitzt das Verhalten und es wird aus Erfahrung auch dann aktiv, wenn jemand sein Verhalten zu ändern versucht.

Zudem wurden noch einen Monat nach dem Versuch der Urin aller Probanden regelmäßig untersucht. Im Harn ließ sich feststellen, wie hoch die Reste an Nikotin sind und daraus konnte man ableiten, wie stark die Personen geraucht hatten. Es zeigte sich, dass die Werte bei denen geringer waren, denen man die logisch argumentierenden Clips gezeigt hatte. Diese Probanden hatten also weniger geraucht.