Schmelzbildungsstörung MIH: Jedes zehnte Kind leidet unter porösen Zähnen

Von Dörte Rösler
28. April 2014

Kinder an das regelmäßige Zähneputzen zu gewöhnen, ist gar nicht so einfach. Und selbst bei bester Pflege droht oft ein Schock: wenn die bleibenden Zähne durchbrechen, fangen einige gleich an zu bröseln. Ursache ist eine Schmelzbildungsstörung, die zehn Prozent der Grundschüler trifft.

Bei der "Molar Incisior Hypomineralization" (MIH) speichern vor allem die Backenzähne zu wenig Mineralien. Aber auch Schneidezähne können zu geringe Konzentrationen an Kalzium und Phosphor aufweisen.

Was kann der Zahnarzt tun?

In leichteren Fällen reagieren die Zähne empfindlich auf extreme Temperaturen und entwickeln rasch Karies. Um den Zahn zu schützen, trägt der Zahnarzt meist eine Versiegelung auf.

Rund die Hälfte der Kinder zeigt jedoch eine schwere Form: der poröse Schmelz lässt sich mit einem Spatel einfach abkratzen. Schon kurz nach dem Durchbruch müssen die Zähne deshalb mit Füllungen oder Kronen versorgt werden.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursachen der Schmelzstörung stellen Wissenschaftler noch vor Rätsel. Mögliche Faktoren sind Probleme in der Schwangerschaft, Infektionen im Kleinkindalter, Antibiotika oder Umweltgifte. Eltern haben deshalb kaum Möglichkeiten, ihr Kind zu schützen.

Eine gute Pflege und regelmäßige Kontrollen, vor allem beim Durchbruch der bleibenden Zähne, können aber die Entstehung von Karies verhindern. Je früher die Schmelzstörung erkannt wird, desto besser können die betroffenen Zähne erhalten werden.