Schmerzmittel Paracetamol oft überflüssig: Keine Hilfe bei Rückenschmerzen

Bei einem Hexenschuss sowie bei Knie- und Hüftgelenksarthrose hilft Paracetamol ähnlich viel wie Placebos

Von Nicole Freialdenhoven
7. April 2015

Das frei verkäufliche Schmerzmittel Paracetamol gehört zu den am häufigsten genutzten Medikamenten weltweit. Die meisten Menschen greifen zu Paracetamol um damit leichte Beschwerden wie

zu behandeln, obwohl bislang nie wirklich bewiesen werden konnte, dass Paracetamol wirklich hilft. Tatsächlich belegte eine Studie aus Sydney im letzten Jahr, dass das Medikament bei einem Hexenschuss (akuter Lumbalgie) keine signifikant bessere Wirkung erzielte als Placebos.

Paracetamol reduziert die Schmerzintensität nicht

Eine nun veröffentliche Studie bestätigte diese erste Studie. Diesmal wurden auch Menschen mit chronischer Lumbalgie erfasst. Auch hier stellte sich heraus, dass Paracetamol weder die Intensität der Schmerzen, noch die schmerzbedingten Behinderungen reduzierte.

Ähnlich sah es bei Patienten mit Knie- und Hüftarthrosen aus, bei denen das Paracetamol lediglich einen gleichen Vorteil gegenüber Placebos hatte: Auf einer Skala von 1 bis 100 verbesserte sich die Schmerzintensität um 3,7 Punkte, während sich die Behinderungen um 2,9 Punkte reduzierte.

Kritik am bedenkenlosen Einsatz von Paracetamol

Da Paracetamol als gefährlich für die Leber gilt und bei einer zu hohen Dosis zu gesundheitlichen Problemen führen kann, sehen viele Ärzte den bedenkenlosen Einsatz des Medikamentes skeptisch. Da aber die Alternative - stärkere Schmerzmittel wie Opoide - ebenfalls Nebenwirkungen mit sich bringen, sollte Paracetamol nicht aus den Leitlinien gestrichen werden.