Schmuckstücke aus Knochen: Neanderthaler hatten Blick für Schönes

Von Nicole Freialdenhoven
5. November 2012

Schon die Neanderthaler haben vor 40.000 Jahren Schmuckstücke aus Knochen gefertigt und auch sonst Sinn für Kultur gezeigt. Zu dieser Erkenntnis kamen Archäologen, die an zwei verschiedenen Ausgrabungsstätten in Frankreich auf bereits hoch entwickelte Werkzeuge und auf Schmuckstücke stießen, die aus Tierknochen und -zähnen gefertigt worden waren.

Die Funde in Saint Césaire an der Atlantikküste und in der Grotte du Renne im Burgund waren bislang späteren Menschen zugeschrieben worden, doch neue Analysen am Max Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig ergaben nun ein weitaus höheres Alter.

Sowohl die gefundenen Schmuckstücke und Werkzeuge als auch die sterblichen Überreste der Neanderthaler konnten auf ein Alter von 44.500 bis 41.000 Jahren datiert werden. Damit wird das Bild vom wilden Keulen schwingenden Urmenschen korrigiert.

Offen ist jedoch, ob die Neanderthaler das Handwerk selbst erlernten und an den Menschen weitergaben, der ungefähr zur gleichen Zeit vor etwa 50.000 Jahren in Erscheinung trat, oder ob der frühe Mensch seine Fertigkeiten an die letzten noch lebenden Neanderthaler weitergab, denen der technische Fortschritt bis dahin fremd geblieben war.

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