Schnee und Eis statt Regen - War es im Winter früher wirklich kälter?

Von Ingo Krüger
4. Februar 2014

Früher schien im Sommer immer die Sonne und es warm, im Winter pfiff ein eisiger Wind ums Haus und es schneite unaufhörlich. Heute gibt es dagegen nur noch eine Jahreszeit, in der es mal mehr und mal weniger regnet. Diesen Eindruck gewinnt man aus den Erzählungen mancher Leute. Ist dies völliger Unfug oder steckt doch ein Körnchen Wahrheit darin?

Kalte Winter bleiben uns besser in Erinnerung

Meteorologen bestätigen, dass es etwa in München in den 1940er bis 1980er Jahren 60 bis 70 Tage mit Schneedecke im Jahr gab, im Jahr 2011 aber dagegen lediglich 24 Tage. Sie gehen davon aus, dass dieser Trend aufgrund der Erderwärmung anhalten werde.

Einen Anstieg der Durchschnittstemperaturen im Winter können die Wetterexperten jedoch nicht feststellen. Phasen mit kalten Wintern habe es immer gegeben, ebenso welche mit hohen Temperaturen. So waren die 1950er Jahre relativ mild, die 60er Jahre eher eisig. Besonders der Winter 1962/63 mit durchschnittlich minus 5,5 Grad sticht heraus. In den 1970er Jahren war es dagegen wärmer als in der folgenden Dekade.

Allerdings, so die Ansicht der Fachleute vom Deutschen Wetterdienst (DWD), blieben kalte Winter den Menschen eher in Erinnerung. Vor allem, wenn man sie in der Kindheit erlebt hat.