Schnelle Therapie nach dem Schlangenbiss - Neuer DNS-Test ermittelt die Schlangenart

DNS-Test analysiert Rückstände in der Wunde und gibt Rückschlüsse über die Schlangenart

Von Cornelia Scherpe
7. November 2014

Der Biss einer Schlange ist im ersten Moment für den Betroffenen immer ein Schock. Doch ob dabei Gift in den Körper abgegeben wurde und ob dieses für den Menschen wirklich gefährlich ist, kann man als Laie nicht wissen.

Daher ist es immer ratsam, den Notarzt zu rufen, oder sofort ins nächste Krankenhaus zu gehen. Doch da die Ärzte bei dem eigentlichen Biss nicht vor Ort waren, stellt sich nun die Frage, welche Therapie angemessen ist. Kann der Patient die verantwortliche Schlange nicht mehr zeigen oder beschreiben, wird die Diagnose schwierig.

DNS-Test zur Bestimmung der Schlangenart

Dies könnte sich in naher Zukunft ändern. Forscher haben einen DNS-Test entwickelt, der sofort Rückstände in der Wunde analysiert und darüber die Schlangenart feststellen kann. So kann die angemessene Therapie sofort erfolgen.

Der neue Test konnte in ersten Versuchen bei jedem vierten Biss die Schlangen-DNS ermitteln. Er schlug immer dann fehl, wenn sich nicht mehr genügend DNS an der Wunde befand. Das passierte beispielsweise dann, wenn die Gebissenen noch vor dem Arztbesuch versucht hatte, die Wunde mit Wasser auszuwaschen, oder direkt Desinfektionsmittel darüber gegeben hatten.

Wie sicher der Test die DNS bestimmen kann, konnte man bei 21 Patienten überprüfen. Sie hatten die für den Biss verantwortliche Schlange direkt mit ins Krankenhaus gebracht. Der DNS-Test lag in 100 Prozent der Fälle richtig und ist damit sehr effektiv, solange es genügend DNS zum Untersuchen gibt.

Mehrheit ungiftig

In der Mehrheit aller getesteten Fällen stammte der Biss im Übrigen von ungiftigen Schlangen. Der Test könnte daher auch wirtschaftlich für Krankenhäuser sehr interessant werden, da durch eine sichere Entwarnung unnötige Maßnahmen wegfallen könnten.

Bisher muss man aus Unwissenheit auf Nummer Sicher gehen und behält Gebissene mindestens 24 Stunden zur Kontrolle in der Klinik. In vielen Fällen ist dies unnötig.