Schnupfenviren sind möglicherweise schuld an Lerndefiziten

Von Katja Grüner
16. Mai 2013

Chilenische Forscher fanden jetzt in einer Studie heraus, dass Schnupfenviren für Lerndefizite verantwortlich sein könnten. Die Wissenschaftler untersuchten das Verhalten von Nagetieren, die mit Respiratorischen Syncytial-Viren (RSV) infiziert worden waren. Dies sind weit verbreitete Schnupfenviren.

Ergebnis war, dass die Tiere einen Monat nach der Infektion kognitive Defizite und Verhaltensstörungen aufwiesen. Die Wissenschaftler wiesen schon nach einigen Tagen die Viren im Gehirn der Tiere nach, vor allem im Hippocampus. Diese Hirnregion ist für das Lernen zuständig.

Die geistigen Fähigkeiten waren einen Monat nach Abklingen der Infektion deutlich schlechter als die der gesunden Kontrollgruppe, wie die Forscher in verschiedenen Tests herausfanden.

Auch beim Menschen sind RSV die Hauptauslöser für eine schwere Bronchitis, manchmal kann es dadurch sogar zu Koordinationsstörungen oder Lähmungen kommen. Bisher dachte man, die Viren würden keine bleibenden Schäden hinterlassen, was durch die Studie nun angezweifelt werden muss. Möglicherweise muss weiterhin in diese Richtung geforscht werden, auch bezüglich eines Impfstoffes für den Menschen gegen diese Viren.

Bei den Nagern hatte die Impfung zumindest den Erfolg, dass Funktionsstörungen vermindert wurden.