Schockwirkung bleibt aus - Neuer Warnschussarrest im Jugendstrafvollzug verfehlt sein Ziel

Von Melanie Ruch
7. März 2014

Vor ziemlich genau einem Jahr wurde in Deutschland der sogenannte Warnschussarrest im Jugendstrafvollzug eingeführt.

Fehlgeschlagene Wirkung auf Straftäter

Diese Art "Hafstrafe auf Probe" sollte den minderjährigen Stratätern die Erfahrung eines richtigen Knastaufenthalts näherbringen und ihnen zeigen, was auf sie zukommen würde, wenn sie ihr Leben nicht in den Griff bekommen. Doch offenbar hat der Warnschussarrest sein versprochenes Ziel einer Schocktherapie eher verfehlt.

Mögliche Ursachen der geringfügig veränderten Rückfallquote

Nicht nur, dass der Warnschussarrest seit seiner Einführung vor einem Jahr bis zum Ende 2013 deutschlandweit lediglich 416 verhängt wurde, auch die Rückfallquote bei den Jugendlichen, die im Warnschussarrest landeten, war nicht merklich gesunken.

Letzteres könnte Kritikern zufolge, damit zusammenhängen, dass der Warnschussarrest wenn überhaupt nur bei Wiederholungstätern und dann meist auch nur bei besonders schweren Straftaten verhängt wurde.

Diese Jugendlichen haben aber aufgrund früherer Urteile ohnehin meist schon Strafanstalten von innen gesehen, sodass die erhoffte Schockwirkung des Warnschussarrestes bei ihnen ausbleibt.