Schöllkraut nicht bei Leberproblemen anwenden

Institut warnt vor Schöllkraut-Anwendung wegen Risiko für akutes Leberversagen

Von Cornelia Scherpe
31. Januar 2018

Es gehört zu den beliebten Mitteln aus der Pflanzenmedizin: Schöllkraut. Überlieferungen zufolge ist es seit der frühen Antike bekannt und wird bis heute als Alternative zur Schulmedizin eingesetzt. Bei einer Anwendung auf der Haut soll Schöllkraut gegen Warzen helfen, und innerlich angewandt sollen sich Magen-Darm-Leiden bessern.

Leberprobleme nach Schöllkraut-Anwendung

Das Heilmittelinstitut Swissmedic hat nun jedoch eine Warnung veröffentlicht. Das Schweizer Institut hat Berichte ausgewertet, in denen Patienten nach der Anwendung einer Schöllkraut-Tinktur mit Leberproblemen zu kämpfen hatten.

Der Verdacht einer negativen Wirkung auf die Leber ist dabei nicht komplett neu. Bereits 2008 wurde festgelegt, dass die Tagesdosis nicht 2,5 Milligramm überschreiten sollte. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) gab sogar an, dass sie das Nutzen-Risiko-Profil der Tinktur als negativ einstuft und Patienten daher bei der Erstversorgung zu anderen Mitteln raten würde.

In der Schweiz hat Swissmedic nun den Ärzten geraten, Schöllkraut nur nach eingehender Prüfung an Patienten zu empfehlen. Haben Patienten bereits Leberprobleme, sollte es auf keinen Fall zur Anwendung kommen. Auch wenn aufgrund anderer Krankheiten bereits Medikamente genommen werden, die auf die Leberwerte einwirken, sollte Schöllkraut nicht zusätzlich eingesetzt werden. Es bestehe sonst das Risiko für akutes Leberversagen.

Bei Anwendung auf mögliche Symptome achten

Auch in Deutschland ist Schöllkraut als Medizinbedarf für alle zu kaufen. Bislang enthalten die dazu gereichten Beipackzettel jedoch noch keine Warnung vor möglichen Nebenwirkungen auf die Leber. Wer das Mittel benutzt, sollte dennoch auf typische Anzeichen für Leberschäden achten. Dazu zählen

Ein Besuch beim Hausarzt, der mittels Blutbild auf die Leberwerte schauen kann, ist ratsam.