Schöne Tradition: Rund um den Kosenamen
"Schatzi", "Bärle" oder "Mäuschen" - Kosenamen wie diese haben eines gemeinsam: Für Außenstehende können sie leicht peinlich klingen oder gar Fremdschämen auslösen, wenn man beispielsweise ein Liebespaar sich gegenseitig derart rufen hört.
Umgekehrt verwenden wir im Privaten aber selbst gern Kosenamen: Schließlich wurden viele schon als Kinder von ihren Eltern oder Großeltern mit einem liebevollen "Ersatznamen" bedacht.
Die Tradition, einem Menschen neben seinem offiziellen noch einen weiteren Namen zu geben, kann sich nur auf die Kindheit beschränken und im Erwachsenenalter langsam auslaufen. Ebenso gut aber gibt es zahlreiche Menschen, die noch von ihren besten Freunden oder auch im weiteren Bekanntenkreis nur mit einem in diesem Fall Spitznamen gerufen werden.
Oder man gibt dem bzw. der Liebste(n) einen Kosenamen, der ein ganz intimes Zeichen der Verbundenheit darstellt - und für Außenstehende eben, wie eingangs genannt, ruhig ein bisschen kitschig oder gar peinlich wirken kann. Für deren Ohren ist der Name schließlich auch nicht bestimmt.
Einen Kosenamen selbst ins Leben zu rufen, ist gemeinhin schwierig bis unmöglich. Bei dieser schönen Tradition muss man sich schon auf zwischenmenschliche Begegnungen verlassen. Und das heißt in diesem Fall: Entweder auf die Phantasie, die wir bei unserem Gegenüber anregen - wobei der Kosename hier schon einmal zeigen kann, wie uns der andere nun genau sieht ("wilder Feger", "Sonnenschein", "Kleine Fee" oder "Zauberer") oder wie nahe er uns steht (als "Zuckermaus" bezeichnen wir sicherlich eher unseren Liebespartner als eine entfernte Bekannte).
Oder aber der Spitzname ergibt sich in einer besonders lustigen, besonders denkwürdigen, kurzum: einer gemeinsam verbindenden Situation. Dann kann er ruhig auch einmal humorvoll daherkommen. Wichtig ist, dass sich der oder die Gemeinte hiermit wohlfühlt - sonst sollte man einem geschätzten Menschen nämlich durchaus das Recht zugestehen, den Spitznamen auch dankend abzulehnen.