Schon einmaliger Konsum von Kokain kann zum Tode führen

Vor allem in Verbindung mit Alkohol und Nikotin kann der Kokainkonsum rasch tödlich enden

Von Laura Busch
22. Januar 2010

In Spanien häufen sich die plötzlichen Todesfälle nach Kokainkonsum. Gerichtsmediziner um Professor Joaquin Lucena aus Sevilla obduzierten 688 Personen, die zwischen den Jahren 2003 und 2006 plötzlich verstorben waren. 21 von ihnen hatten Kokain konsumiert und waren entweder Herzproblemen oder einem Schlaganfall erlegen.

Eine ungefährliche Menge gibt es nicht

Bei den Toten handelte es sich ausschließlich um Männer, die im Alter zwischen 21 und 45 Jahren waren. Ärzte nehmen die Entwicklung zum Anlass, im Fachmagazin "European Heart Journal" vor der Schickeria-Droge zu warnen. Schon in kleinen Dosen könne das weiße Pulver sehr gefährlich werden und vor allem abhängig machen.

"Unsere Ergebnisse zeigen, dass Kokain Schäden an Herz und Gefäßen anrichtet, die dann zu einem plötzlichen Tod führen", so Lucena. Bei den Toten waren unterschiedliche Konzentrationen an Kokain gefunden worden. Die Wissenschaftler leiten daraus ab, dass es eine ungefährliche Menge schlichtweg nicht gebe und auch ein einmaliges Ausprobieren ernsthafte Konsequenzen haben könne.

Als besonders gefährlich gilt Kokain in Verbindung mit Alkohol und Nikotin: "Die Kombination von Kokain und einer oder beider dieser Süchte kann man als tödlichen Cocktail betrachten", betont der Mediziner.