Schon geringe Mengen Blei schaden Kindern nachhaltig: Eine Chinesische Studie weckt Besorgnis

Von Cornelia Scherpe
3. Juli 2014

Blei gehört zu den giftigen Schwermetallen und ist daher auch für den Menschen gefährlich. In vielen Ländern jedoch sind die Menschen unfreiwillig ständig dem Blei ausgesetzt. In vielen Regionen Chinas beispielsweise funktioniert die Wasserversorgung mittels Rohren aus Blei. Auch fossile Brennstoffe gelangen ständig in die Luft und enthalten ebenfalls Blei. Vor allen Dingen Ungeborene und Kleinkinder nehmen das Blei in vergleichsweise hohen Mengen auf und werden dadurch belastet.

Intelligenz und das Sozialverhalten werden negativ beeinflusst

Wie gefährlich dieser Kontakt zu Blei sein kann, hat nun eine chinesische Studie ermittelt und weckt dabei weltweit Besorgnis. Demnach reichen bereits geringe Mengen an Blei aus, um Kindern langfristig zu schaden.

Das toxische Metall verändert die Gehirnleistung und verringert daher die durchschnittliche Intelligenz. Auch das Sozialverhalten wird verändert. Die Kinder sind auffallend in sich zurück gezogen und neigen zu übertriebenen Selbstzweifeln.

Das Ergebnis basiert auf einer Analyse von 1.300 Jungen und Mädchen. Bei ihnen wurde im Kindesalter zwischen drei bis maximal fünf Jahren die Konzentration von Blei im Blut gemessen. Dabei hatten die männlichen Kinder im Schnitt höhere Werte als die Mädchen.

Blei wirkt sich auf das Verhalten aus

Bereits die erste Verhaltensanalyse, sobald die Kinder sechs Jahre waren, zeigte einen Zusammenhang zwischen Bleikonzentration und Entwicklung. Je höher die Menge von Blei im Blut war, desto eher neigten die Kinder zu Verhaltensauffälligkeiten. Bei Mädchen reichte allerdings bereits eine geringere Menge aus, um Störungen zu zeigen. Offenbar reagieren sie sensibler auf das Blei.

Anpassung des Grenzwerts für Blei

Im Durchschnitt hatten die Kinder 6,4 µg Blei pro einem Liter Blut. Bisher galt ein Grenzwert von 10 µg/l als unbedenklich, doch dies wurde jetzt angepasst. Nun beträgt der Grenzwert 5 µg/l, den viele Kinder gerade in aufstrebenden Nationen allerdings drastisch übersteigen dürften.

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