Schon wieder eine Erfolgsmeldung beim Kampf gegen HIV - 14 weitere Patienten praktisch geheilt

Von Cornelia Scherpe
20. März 2013

Die Medizinwelt konnte sich vor zwei Wochen über eine große Sensation freuen. Bei einem jungen Mädchen war der Kampf gegen HIV so erfolgreich gewesen, dass die kleine Patientin inzwischen als praktisch geheilt gilt.

Das Kind war während der Geburt von der HIV-positiven Mutter infiziert worden und die Ärzte leiteten unmittelbar nach der Entbindung eine Therapie mit antiretroviralen Wirkstoffen ein.

Das schnelle Handeln führte dazu, dass das Virus so stark geschwächt werden konnte, dass der Erreger zwar noch im Blut des Kindes ist, das Immunsystem des Mädchens mit diesem aber problemlos fertig wird. Sie ist damit zwar nicht vollkommen geheilt, doch da sie im Alltag ohne Medikamente auskommt, gilt dies als praktischer Erfolg.

Diese Erfolgsgeschichte konnte in der vergangen Wochen insgesamt 14 Mal wiederholt werden. Dabei handelte es sich bei den Patienten um Erwachsene, die sich ebenfalls erst unmittelbar vor Therapiebeginn mit dem HI-Virus infiziert hatten. In der Studie untersuchte man insgesamt 70 Patienten, bei denen HIV bekannt war und die sich deshalb in Therapie befanden.

Bei 14 von ihnen hatte die antiretrovirale Behandlung kaum einen Monat nach der eigentlichen Infektion begonnen. Sie besaßen laut der Tests eine ebenso geringe Virenbelastung wie das kleine Mädchen. Man stellte daraufhin die Medikamenteneinnahme ein und dennoch blieb der Virus unter Kontrolle; das Immunsystem der zehn Männer und vier Frauen regelte alles von selbst. Das bedeutet, dass auch sie praktisch als geheilt angesehen werden dürfen.

Die frühe Behandlung wird damit zum Dreh- und Angelpunkt bei der erfolgreichen Therapie. Die Mediziner betonen allerdings, dass dies noch kein Garant für eine praktische Heilung ist. Es steigert die Chancen jedoch ganz entscheidend.