Ethisches Problem mit neuen HIV-Antikörpern - sie werden zu teuer für Afrika

Antikörper werden an den Orten getestet, an denen sie vermutlich nie zum Einsatz kommen

Von Cornelia Scherpe
12. Februar 2013

Das HI-Virus ist noch immer ein großes Thema auf der ganzen Welt, denn noch immer infizieren sich jedes Jahr tausende Menschen. Besonders in ärmeren Ländern hat HIV leichtes Spiel, da die medizinische Versorgung schlechter ist und viele die Verwendung von Kondomen ablehnen. So steigt die Zahl der Betroffenen immer weiter an.

Forscher sind bemüht, neue Konzepte zu entwickeln, um den Virus in Schach zu halten. Aktuell sorgt die Arbeit mit Antikörpern für aufsehen.

Finanzen und Ethik

Entdeckt wurden diese sogenannten monoklonalen Antikörper bereits 2010. Damals haben Forscher herausgefunden, dass diese sich direkt gegen den Hi-Virus richten und dazu in der Lage sind, ihn weitgehend zu zerstören. Tests müssen aber zeigen, inwiefern diese in der Realität Leben retten können. Allerdings steht weniger die medizinische Seite im Zentrum der Aufmerksamkeit, sondern vielmehr ein ethisches Problem, das sich ergeben hat.

Es zeichnet sich nämlich bereits jetzt ab, dass die neuen Antikörper im Einsatz sehr teuer sein werden. Länder wie Afrika, in denen Hilfe gegen HIV so dringend benötigt wird, werden die nötigen finanziellen Mittel zur Versorgung der Betroffenen aber nicht aufbringen können. Das besondere Dilemma entsteht, da die Antikörper ausgerechnet an den Orten getestet werden sollen, wo sie später vermutlich gar nicht zum richtigen Einsatz kommen können.

Betrug an ärmeren Regionen?

Kritiker sehen das als Betrug an den Menschen, die dann eventuell mit ansehen, wie wirksam die neue Therapie sein könnte, aber die Information bekommen, dass diese Hilfe ihnen verwehrt bleibt. Aktuell diskutiert wird die geplante Studie an 3.000 Babys in armen Regionen Afrikas.