Schon Zweijährige haben intuitives Verständnis für Wahrscheinlichkeiten

Von Dörte Rösler
27. August 2014

Welche Handlung wird am wahrscheinlichsten belohnt? Stellt man Kleinkinder vor die Wahl zwischen verschiedenen Strategien, können sie allein durch Beobachten erfassen, mit welcher Taktik sie das Beste aus einer Situation herausholen. Dieses intuitive Verständnis für Wahrscheinlichkeiten ließe sich im Mathe-Unterricht ausnutzen.

Versuch mit Kleinkindern

In einem Versuch konnten 32 Kleinkinder zuschauen, wie ein Wissenschaftler unterschiedliche Holzklötze auf eine kleine Box setzte. Stellte er einen blauen Klotz auf die Box, wurde in zwei Drittel der Fälle ein Automat aktiviert, der eine Belohnung auswarf. Beim roten Klotz kam die Belohnung nur in einem Drittel der Fälle.

Versuchsergebnisse

Als die kleinen Probanden selbst mit den Holzklötzen spielen durften, griffen 23 auf Anhieb zum blauen Klotz. Und auch ein etwas veränderter Versuchsaufbau bestätigte das Ergebnis: die Zweijährigen hatten ein intuitives Gespür dafür, welche Strategie mit höherer Wahrscheinlichkeit zum Erfolg führte.

Aufgrund dieser Resultate empfehlen die Forscher, im Mathematik-Unterricht auch die intuitive Denkweise von Kindern zu fördern und viel früher mathematische Grundprinzipien wie Wahrscheinlichkeit einzuführen.