Schräge Blicke: Psychisch Kranke erleben oft Probleme im Büro
Wissenschaftler am Klinikum rechts der Isar (München) haben in einer Umfrage mit über 300 Psychiatern herausgefunden, dass eine beträchtliche Anzahl von Personen, bei denen eine psychische Krankheit diagnostiziert wurde, am Arbeitsplatz Probleme mit ihren Kollegen haben. Nicht in allen Fällen kommt es zum Mobbing, doch zumindest schräge Blicke und Hilflosigkeit begegnet vielen, die sich entschließen, ihre Krankheit öffentlich zu machen. Den Forschern zufolge sind über 30 Prozent der Arbeitnehmer davon betroffen. Rund 40 Prozent der befragten Psychiater gaben an, ihren Patienten davon abzuraten, mit der Krankheit an die Öffentlichkeit zu gehen. Der so aufgebaute Druck kann zu einer Verstärkung der Symptome führen und in vielen Fällen ist es auch einfach nicht unbedingt notwendig, dass Kollegen über die Krankheit informiert werden.
94 Prozent der befragten Therapeuten sprachen sich dennoch heftig dafür aus, Personen in Führungspositionen speziell für den Umgang mit psychisch erkrankten Mitarbeitern zu schulen.