Schutz vor Prostatakrebs durch Finasterid? Der Arzneiwirkstoff in der Kritik

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
17. März 2014

Der Prostatakrebs gilt als die häufigste Krebserkrankung bei Männern - jährlich sind 60.000 Männer in Deutschland davon betroffen; 11.000 Patienten sterben daran. Auslöser der Tumorerkrankung ist das Hormon Testosteron, welches die Krebszellen zum wachsen anregt.

Bereits bei der Therapie von einer vergrößerten Prostata hat man sich als Ziel gesetzt, das Hormon zu blockieren, und damit zu verhindern, dass es zur Entstehung der aktiveren Form, dem so genannten Dihydrotestosteron kommt. Als Wirkstoffe kommen dabei Dutasterid und Finasterid in Frage.

Finasterid auch in der Krebstherapie einsetzbar?

In einer Studie wurde nun getestet, ob sich die Wirkung von Finasterid auch in der Therapie von Prostatakrebs einsetzen lässt. Hierfür nahmen Probanden sieben Jahre lang dieses Mittel ein. Das Ergebnis und die Resultate anderweitiger Studien zu diesem Thema haben dazu geführt, dass die Forschung sich nicht darüber einig ist, welchen Nutzen dieser Wirkstoff letztendlich mit sich bringt. Zwar erkrankten weniger Männer im Laufe der Zeit an Prostatakrebs, doch diejenigen, die ein Placebo erhielten, waren von einer deutlich weniger aggressiven Krebsform betroffen.

Man geht davon aus, dass die Wirkung von Finasterid - das Schrumpfen der Prostata - es leichter macht, einen aggressiveren Tumor zu diagnostizieren; andere Experten streiten dies wiederum ab. Einige Jahre nach diesen Studienergebnissen wollte man nun herausfinden, ob die schwerwiegendere Krebserkrankung auch zu mehr Todesfällen führt - mit negativem Ergebnis.

Dieses bringt zwar nicht unbedingt mehr Klarheit in die Finasterid-Diskussion, doch sind sich die Mediziner zumindest darüber einig, dass das Mittel nun besseren Gewissens eingenommen werden kann, um eine Prostatavergrößerung zu behandeln.