Schwache Sonne sorgte in der Antike für Kälte, Wind und Regen

Von Ingo Krüger
10. Mai 2012

In der Vergangenheit hat es auf der Erde zahlreiche Wärme- und Kältephasen gegeben. So herrschte zwischen 800 und 580 v. Chr. das sogenannte Homerische Minimum. Es gab damals ein kühl-feuchtes und vor allem windiges Klima.

Ein internationales Forscherteam fand nun den Grund für diese Kälteperiode. Vor rund 2800 Jahren gab es ein ausgeprägtes Minimum in der Sonnenaktivität. Für ihre Untersuchung hatten die Experten Sedimente aus dem Meerfelder Maar, einem See vulkanischen Ursprungs in der Eifel, überprüft. Dort fanden sie in Ablagerungen, sogenannten Warven, bedeutende Informationen über das Klima vergangener Zeiten. Mit modernsten Analyseverfahren gelang ihnen am selben Sedimentkern der Nachweis niedriger Sonnenaktivität sowie der klimatischen Auswirkungen.

Der Wärmehaushalt der mittleren Atmosphäre und der Ozonschicht geriet damals durch die abnehmende Sonneneinstrahlung und insbesondere des UV-Anteils des Lichts in ein Ungleichgewicht. Dadurch wandelten sich die Luftströmungen über der Arktis und genauso die Jetstreams, starke Höhenwinde. Gerade im Winter herrschten damals auf der Nordhalbkugel niedrigere Temperaturen als gewöhnlich. Es war windiger und außerdem gab es ausgiebige Niederschläge.

Aufgrund der Forschungsergebnisse sind die Wissenschaftler der Ansicht, dass der Wirkungsmechanismus der Sonnenstrahlung auf das Klima noch intensiver analysiert werden muss. Die meist nur als gering angesehenen Schwankungen der Sonnenaktivität scheinen zumindest regional von großer Bedeutung zu sein.