Schwanger - Auf keinen Fall für Zwei essen
Das Risiko für Übergewicht ungeborener Kinder wird durch das Essverhalten Schwangerer beeinflusst
Die Zeiten, in denen Schwangere für Zwei essen sollten, sind vorbei. Neue Untersuchungen des Kompetenznetzes Adipositas belegen, dass Fettzellen bereits im Mutterleib angelegt werden. Darum beginnt die Gesundheitsfürsorge gegen späteres, krankhaftes Übergewicht schon sehr früh.
Hans Hauner, Ernährungsmediziner an der TU München und Sprecher des Kompetenznetzes Adipositas weist darauf hin, dass das Ungeborene einer üppig futternden Mutter ebenfalls zunimmt. Dabei kommt es nicht darauf an, welche Figur die Schwangere ursprünglich hat. Ausschlaggebend ist der Faktor der Gewichtszunahme während der Schwangerschaft.
Prävention gegen zu starke Gewichtszunahme während der Schwangerschaft
Legt eine werdende Mutter zuviel Pfunde zu, steigt die Gefahr für das Kind, später stark übergewichtig zu werden, um ganze 20 Prozent an. Sinnvoll wäre es, wenn werdende Mütter eine Ernährungsberatung erhielten, um einer starken Zunahme vorzubeugen. Jedoch sind weder Ärzte noch Hebammen dafür geschult. Eine solche unterstützende Beratung ist außerdem nicht im Honorarkatalog der Krankenkassen vorgesehen.
Weiß man jedoch, dass 46 Prozent der schwangeren Frauen mehr zunehmen, als ratsam ist, wäre eine solche Prophylaxe dringend angeraten. Finanziell wäre, nach Angaben der Ernährungsexperten, dies auch für die Krankenkassen lukrativ.
Augenblicklich werden die Folgekosten von Adipositas verursachten Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen und Stoffwechselstörungen auf 17 Milliarden Euro alleine in Deutschland beziffert. Präventionsmaßnahmen könnten diese Kosten drastisch senken.