Schwangeren-Bluttest auf Down-Syndrom wurde bereit 6.000 Mal genutzt

Von Cornelia Scherpe
28. August 2013

Vor einem Jahr, im August 2012, kam ein neuer Bluttest auf den Markt, der zu einer großen ethischen Debatte führte. Bei dem Test handelte es sich um eine Möglichkeit für schwangere Frauen, ihr Ungeborenes auf das Down-Syndrom hin zu testen.

Durch die Analyse ihres Blutes konnten die Frauen so feststellen, ob auf dem Chromosom 21 der Fehler vorliegt. Bestätigt sich die Trisomie 21 und die Schwangere ist noch im gesetzlichen Rahmen für einen Abbruch, kann sie sich dafür entscheiden, dass Kind nicht zur Welt zu bringen.

Genau dieser Umstand löste eine Welle der Kritik aus, denn viele Fürsprecher der Kinder mit Down-Syndrom sehen dies als gefährliche Selektion an. Die Kinder sollten das Recht zum Leben haben. Der Bluttest erhielt jedoch trotz dieser Gegenstimmen die Zulassung und wurde im ersten Jahr seit der Markteinführung auch sehr intensiv in Anspruch genommen. Mehr als 6.000 Exemplare wurden in der EU verkauft, wobei die Hälfte aller Verkäufe allein auf Deutschland entfiel. Ein Viertel sei an Frauen in der Schweiz verkauft wurden und der Rest teilte sich auf die übrigen Länder Europas auf.

Eine Welle der Abbrüche hat dies allerdings nicht ausgelöst. In 98 Prozent der Fälle war der Bluttest bei den Schwangeren negativ aufgefallen. Die Kinder litten also nicht an Trisomie 21.

Seit der Einführung des Bluttests hat man diesen im Übrigen noch verbessert. Konnte er die ersten Monate nur das Down-Syndrom nachweisen, ist er seit 2013 auch in der Lage dazu, die genetischen Besonderheiten für Trisomien 13 und Trisomien 18 zu bestimmen. Die werdenden Mütter können also auch auf diese Krankheiten hin testen.