Schwangerschaftsabbrüche sind in Brasilien ein heißes Eisen: Pille danach bei Vergewaltigung

Von Ingrid Neufeld
2. August 2013

In Brasilien hat die katholische Kirche großen Einfluss. Jetzt gibt es ein neues Gesetz, das besagt, dass Vergewaltigungsopfer die "Pille danach" erhalten sollen. Kurze Zeit nachdem Papst Franziskus abgereist war, trat das Gesetz in Kraft.

Ab sofort werden Opfer von Vergewaltigungen in öffentlichen Krankenhäusern kostenlos behandelt und die "Pille danach" straflos ausgegeben.

Die katholische Kirche und die Konservativen im Land wollten Änderungen in diesem Gesetzestext, denn sie befürchten den ersten Schritt zur erlaubten Abtreibung. Bisher gibt es diese nur bei Vergewaltigungen, oder bei akuter Gefährdung des mütterlichen Lebens.

Brasilien hat mit zwei Drittel der Bewohner den höchsten Anteil an Katholiken auf der Welt. Sowohl Katholiken, als auch Evangelikale machen es der Präsidentin nicht leicht. Auf der anderen Seite stehen politische Linke und die Feministinnen, die ihr ihren Unmut zeigen, wenn Schwangerschaftsabbrüche nicht straffrei werden.