Schwangerschaftsdiabetes: Neue Methode könnte künftig die Diagnose erleichtern

Von Cornelia Scherpe
5. September 2013

Während Diabetes des Typ 1 angeboren ist und Typ-2-Diabetes durch das Alter oder falsche Lebensgewohnheiten erworben wird, trifft die sogenannte "Gestationsdiabetes" nur Frauen. Genauer gesagt erkranken viele daran, während sie ein Kind erwarten, weshalb man auch von der Schwangerschaftsdiabetes spricht. Da die Betroffenen vorher vollkommen gesund sind, ist es für alle ein Schock, wenn die Diagnose plötzlich gestellt wird. Allerdings können die Schwangeren froh sein, wenn der gestörte Zuckerstoffwechsel erkannt wird, denn bleibt die Diagnose aus, kann das für Mutter und Kind ernste Konsequenzen haben.

Bisher müssen die Frauen regelmäßig eine Blutprobe abgeben, damit der Arzt ermitteln kann, ob ihre Zuckerwerte weiterhin normal sind, oder sich eine Schwangerschaftsdiabetes eingestellt hat. Dieses Verfahren könnte in Zukunft aber vereinfacht werden. Das Zauberwort in diesem Zusammenhang lautet: Massenspektrometer. Mit diesem Messgerät ist es in der Medizin bereits möglich, allein aus der Atemluft eines Menschen hunderte von Substanzen in ihm zu erkennen. Diese Methode will man nun so weit verfeinern, dass Schwangere zur Kontrolle der Zuckerwerte bald kein Blut mehr abgeben, sondern nur einmal pusten müssen.

Ein erster Test mit 52 schwangeren Damen war in Deutschland bereits sehr vielversprechend. Bei 28 der Getesteten kam es zu einem positiven Ergebnis. Tatsächlich konnte auf diese Weise eine gestörte Zuckertoleranz eindeutig belegt werden.

Dennoch ist das Massenspektrometer laut der Forscher noch relativ weit davon entfernt, den normalen Bluttest aus der Praxis zu verdrängen. Die Einstellung der Geräte ist sehr schwierig und außerdem lassen sich Blutproben recht kostengünstig auswerten. Die Studie zeigt jedoch, dass man auf dem richtigen Weg ist.