Schwarzarbeiter-Netzwerk entdeckt: Jährlicher Schaden in dreistelliger Millionenhöhe

Von Ingrid Neufeld
4. Juni 2014

In Berlin und München haben Fahnder laut Angaben der "Süddeutschen Zeitung" sieben Verdächtige eines Schwarzarbeiter-Netzwerkes in Haft genommen. Zwei weitere Mitglieder des Netzwerkes stehen noch auf der Fahndungsliste. Von einer Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I wurde der Vorgang bestätigt, ohne jedoch noch mehr Einzelheiten bekanntzugeben.

Schaden durch Schwarzarbeit beläuft sich auf etwa 777 Millionen Euro

Laut den Recherchen der "Süddeutschen Zeitung" hat das Netzwerk über Scheinfirmen und entsprechenden Scheinrechnungen jährlich 50 bis 100 Millionen Euro in schwarze Kassen abgezweigt. Daraus wurden Dachdecker, Maurer, Fliesenleger und weitere Arbeiter am Bau schwarz entlohnt. Deren Löhne beliefen sich auf 500 bis 700 Euro monatlich. Steuern und sonstige Sozialabgaben sind nicht abgeführt worden. Demzufolge sind die Arbeiter genauso hinters Licht geführt worden, wie der Staat und die Sozialkassen.

Im letzten Jahr wurden in ganz Deutschland Betrugsfälle durch Schwarzarbeit in der Höhe von etwa 777 Millionen Euro festgestellt. Damit übertrafen die Schäden die von 2012 um 25 Millionen Euro. Davon entfällt allein auf den Baubereich 357 Millionen, der damit erwartungsgemäß die häufigsten Betrugsfälle in der Schwarzarbeit aufweist.