Schwarze Tattoofarbe gilt als krebserregend

Von 13 durch das Gesundheitsministerium getesteten Farben sind 8 als krebserregend eingestuft worden

Von Marion Selzer
8. November 2011

Das Gesundheitsministerium in Dresden teilte am Freitag mit, dass in schwarzer Tattoofarbe krebserregende Substanzen festgestellt wurden. So seien von 13 getesteten Farben 8 als gesundheitsgefährdend eingestuft worden, meldete die sächsische Landesuntersuchungsanstalt.

Entfernen der krebserregenden Substanzen aus den Farben würde deren Preise erhöhen

Verantwortlich für die schädigende Wirkung seien polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die teilweise als krebserregend gelten. Diese entstünden bei Verbrennungsvorgängen von organischen Stoffen.

Der durch die Verbrennung zurückbleibende Ruß bildet die Grundsubstanz für schwarze Tätowierfarbe. Prinzipiell könne man durch spezielle Reinigungsverfahren die krebserregenden Substanzen entfernen. Das würde allerdings den Preis für die Farben merklich erhöhen.

Keine gesetzlichen Mindestanforderungen für Reinheitsgrad der Tätowierfarben

Laut Aussagen des Gesundheitsministeriums liegen in Europa keine gesetzlichen Mindestanforderungen für den Reinheitsgrad von Tätowierfarben vor. In den USA allerdings müssen Tätowierfarben frei von PAK-Rückständen sein. Dennoch seien die amerikanischen Proben beanstandet worden und die europäischen als unbedenklich eingestuft worden.

Eine Studie aus dem Jahr 2009, die an der Universität Leipzig durchgeführt wurde, besagt, dass in Deutschland jeder Vierte im Alter zwischen 14 und 34 Jahren ein Tatoo trage. Besonders Frauen in dieser Altersgruppe seien sehr tätowierfreudig.