Schweden erhöht Strafmaß für käuflichen Sex

Von Ingo Krüger
16. Mai 2011

Schweden greift durch. Das Parlament des Landes erhöhte die Strafe für käuflichen Sex auf ein Jahr. Bisher betrug die Höchststrafe für Kunden von Prostituierten sechs Monate. Die Neureglung gilt ab dem 1. Juli.

282 Parlamentarier stimmten für die Vorlage der Regierung, lediglich ein Abgeordneter dagegen. Schweden hatte bereits 1999 als erster Staat weltweit Prostitution unter Strafe gestellt. Betroffen von dieser gesetzlichen Regelung waren aber lediglich die Freier. Seit dem Inkrafttreten des Gesetzes vor zwölf Jahren verurteilten Gerichte insgesamt 660 Männer wegen Verstoßes gegen diese Rechtsvorschrift. 85 Prozent von ihnen erhielten Geldstrafen.

Die schwedische Regierung möchte mit der Verschärfung des Strafmaßes vor allem besonders rücksichtslose Freier maßregeln. Als besonders verwerflich gilt in dem skandinavischen Staat das Kaufen sexueller Dienstleistungen geistig Behinderter oder sehr junger Prostituierter sowie von Frauen oder Männern, die unter Drogeneinfluss stehen.

Wer Menschenhandel unterstütze, so die Justizministerin Beatrice Ask, müsse sogar mit einer Haftstrafe rechnen.