Schwedische Studie: Skarabäus nutzt seine Dungkugel auch zur Kühlung

Von Frank Hertel
29. Oktober 2012

In der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Current Biology" ist ein Artikel des Schweden Jochen Smolka von der Universität Lund zu lesen. Smolka hat Skarabäen, auch Mistkäfer oder Pillendreher genannt, in ihrer afrikanischen Heimat genau beobachtet und dabei eine interessante Entdeckung gemacht.

Die Mistkugeln können bis zu 50 mal schwerer als der Käfer selbst sein. Sie dienen als Nahrung für die Larven. Um sie in Sicherheit zu bringen, sucht der Skarabäus ein gutes Versteck für die Kugel. Dabei rollt er sie lange durch die Landschaft. Oft vergräbt er sie auch. Smolka hat beobachtet, dass die Käfer viel öfter auf der Kugel Pause machen, wenn es sehr heiß ist. Der Grund dafür ist einleuchtend. Auf der feuchten und dunklen Dungkugel herrschen dann Temperaturen um die 30 Grad Celsius während es auf dem Boden 50 Grad heiß ist. Der Mistkäfer kühlt sich also auf seiner Kugel die Füße und versorgt sich mit Feuchtigkeit.

Um diese Vermutung beweiskräftig nachzuweisen, zog Slomka einigen Mistkäfern winzige Kühlstiefel an, als es gerade sehr heiß war. Und tatsächlich stiegen sie dann viel seltener auf die Mistkugel. Slomka sieht in diesem Phänomen einen klugen Einfall der Natur. Man kann also auch Nahrungsmittel als Klimaverbesserer nutzen.

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